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Wärmepumpen und erneuerbare Energien verringern Erdgasabhängigkeit

Foto: DIW Berlin

Ein forcierter Umstieg von Gasheizungen auf Wärmepumpen reduziert nicht nur die Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen. Gesamtwirtschaftlich gesehen könnten – je nach Höhe des Gaspreises – sogar Kosten eingespart werden. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

 „Eine wichtige Rolle für einen beschleunigten Umstieg auf Wärmepumpen spielt die Erhöhung der erneuerbaren Stromerzeugung“, so Studienautor Wolf-Peter Schill. „Insbesondere der Ausbau der Photovoltaik kann die wachsende Stromnachfrage befriedigen, denn die Kapazitäten der Windkraft dürften im betrachteten Zeitraum nicht beliebig steigerbar sein.“

Derzeit wird rund die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland mit Erdgas beheizt. Bei Neubauten ist die Wärmepumpe auf dem Vormarsch – im vergangenen Jahr wurde in knapp der Hälfte der neuen Wohnungen eine Wärmepumpe installiert. Damit stieg ihre Zahl bis Ende 2021 auf rund 1,4 Millionen.

Mit einem Open-Source-Stromsektorenmodell haben die Ökonomen in verschiedenen Szenarien für das Jahr 2030 durchgerechnet, wie sich der Stromsektor und die Kosten für den Ausbau von Wärmepumpen entwickeln. Im ambitioniertesten Szenario würden insgesamt rund 7,5 Millionen Wärmepumpen knapp ein Viertel der gesamten Raumwärme und des Warmwassers liefern. Dafür würde der Stromverbrauch gegenüber einem Referenzszenario mit 1,7 Millionen Wärmepumpen um neun Prozent steigen. Setzt man dabei auf Solarenergie, müssten die Photovoltaik-Kapazitäten um knapp ein Viertel ausgeweitet werden. Im Gegenzug könnte Erdgas im Umfang von 15 Prozent der russischen Importe des Jahres 2021 eingespart werden.

Informationen: www.diw.de